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- Meinungen
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- KONTRAST - Alternative oder Trauerspiel?
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- Seit einiger Zeit gibt es die alternative Vertriebsgemeinschaft KONtrast,
- an der bisher 7 Händler beteiligt sind.
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- KONtrast war zunächst als Alternative zum PD-POOL gedacht, der sich mit
- seiner neuen Vertriebspolitik (wir berichteten) nicht unbedingt nur
- Freunde gemacht hatte.
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- Nach nunmehr 4 Monaten ist folgendes deutlich geworden:
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- Die neue PD-Serie von KONtrast ist nicht unbedingt als Erfolg zu werten.
- Ursache dafür ist sicher, daß eine neue Serie, auf dem ohnehin sehr
- unübersichtlichen Markt, eine gute Werbung braucht um überhaupt als
- Alternative im 'Kopf des Kunden' anzukommen. Die bisherige Werbung
- konzentriert sich allerdings mehr auf farbige Spielereien (mir tränten da
- doch ab und zu die Augen) als auf eine ausführliche Beschreibung der
- Programme. Dies ist schon deshalb unverständlich, weil KONtrast z.T. ein
- nicht unerhebliches Veröffentlichungshonorar anbietet. Gleichwohl wecke
- ich beim potentiellen Kunden mit einer winzigen Beschreibung nicht
- unbedingt dessen Interesse, obwohl wiederum der Preis je Diskette mit 5,--
- DM je Einzeldisk (im Abo 3,50 DM) durchaus im mittleren Preisniveau
- anzusiedeln ist und weder Preisbindung noch Vertriebsverbot wie beim PD-
- POOL existieren. Leider ist KONtrast ins Gerede gekommen, denn die
- Autorenhonorare sind bis heute nur in den seltensten Fällen auch bezahlt
- worden. So schuldet KONtrast dem Autor und dem Vertrieb von UNI-LEX noch
- das Honorar von 100,-- DM, dessen Überweisung, nach mehreren telefonischen
- Reklamationen vom Koordinator Mattias Neumann, bereits Ende Mai 92
- zugesagt wurde. Mittlerweile (nach 3 weiteren Anrufen des Vertriebs) ist
- zu erfahren, daß die Mitwirkenden der Vertriebsgemeinschaft Ihren
- finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Koordinator nicht nachkommen.
- Da ich einen der Beteiligten persönlich kenne, war von Seiten dieses
- Mitwirkenden zu erfahren, daß die finanziellen Mittel aus Mangel an
- detailierten Abrechnungen nicht bereit gestellt werden. Tatsache ist, daß
- ich mich mit anderen Autoren in Verbindung gesetzt habe, die ebenfalls
- zum Zeitpunkt der Niederlegung dieses Artikels noch kein Honorar erhalten
- haben. Ich denke, daß sich die internen Schwierigkeiten von KONtrast nicht
- auf die Autoren auswirken sollen, denn zum einen geht es hier um Beträge
- (alle Autorenhonorare einmal zusammengerechnet), die weit unter den
- Mitteln liegen, die KONtrast allein für eine Werbeanzeige ausgibt und zum
- andern wird ein Autor sicher künftig sein Update oder auch sein neues
- proramm nur unter Vorbehalt an KONtrast geben. Folge davon ist mangelnde
- Aktualität, die sich zwar auch andere Serien leisten, nur diese Serien
- sind längst eingeführt und benötigen nicht wie KONtrast die unbedingte
- Aufmerksamkeit der Endkunden.
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- Ein weiterer Teil der Werbung wird für den Vertrieb neuer Programme bzw.
- Profiversionen von früheren PD- und Sharewareprogrammen verwendet. Bei
- KARMA, dem neuen Sharewarebildkonverter von Heiko Gemmel wurde das
- Programm bereits in der Werbung angepriesen, als KARMA durch einen
- verzögerten Handbuchdruck, noch gar nicht lieferbar war. Damit verbunden
- war weder, wie in der Anzeige angegeben, die Diskette mit
- der eingeschränkten Sharewareversion bei Erscheinen lieferbar noch das
- Programm. ein Ärgernis sicher nicht nur für den interessierten Kunden
- (glaubt eigentlich tatsächlich noch irgendjemand an eine ankündigung
- irgendeiner Firma?), sondern auch für den Hersteller des Produkts. Mit
- Sakrotan (sorry TOXIS) soll dies anders sein. Bedingt durch die Androhung
- einer Abmahnung durch den Hersteller des Desinfektionsmittels SAGROTAN
- verzögert sich die Auslieferung. Allerdings soll das Programm (ich habe es
- bestellt) in der 28. Kalenderwoche ausgeliefert werden.
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- Bleibt noch der professionelle Teil der Anzeige, also der, der
- professionelle Software zu professionellen Preisen anbietet. Die Preise
- liegen im Gegensatz zu anderen Versandhäusern höher. Dafür werden
- allerdings auch Zusatzprodukte zum Hauptprodukt angeboten, wie z.B.
- Datensammlungen für 1ST BASE, PHOENIX oder Fonts und Grafiken für CALAMUS.
- Dies ist sicher ein erfreulicher Aspekt für den Interessenten.
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- Fazit:
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- Sicher war die Grundidee dieser Vertriebsgemeinschaft sehr zu begrüßen und
- im Zuge der Kommerzialisierung durch den PD-POOL auch notwendig. Was je-
- doch nach der anfänglichen Euphorie bleibt ist ein fader Nachgeschmack für
- offensichtlich alle Beteiligten.
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- (Anmerkung der Redaktion: Alle im Artikel nicht mit Namen bezeichneten
- Autoren und beteiligten Firmen sind der Redaktion bekannt.)
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- WELL DONE....
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- Kontrast-Vertriebskonzept
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- Mit der Verwirklichung des neuen Konzeptes beim PD-Pool traten viele
- Händler aus der PD-Pool-Vereinigung aus. Einige gründeten eine neue
- Händlervereinigung mit Namen 'Kontraste'.
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- In jüngster Zeit beobachte ich, daß Kontraste sog. Shareware-Vollversionen
- vertreibt. Zuerst fiel mir nur der ungewöhnliche Preis von 59.- DM bei
- diesen Vollvesrionen auf, der so gar nicht Shareware-üblich ist. Dann
- fielen mir einige der Sharewareversionen in die Hände, also die Versionen,
- die man frei kopieren darf. Und siehe da, es waren schlicht und einfach
- nur Demos, die aber als Shareware an den Mann oder die Frau gebracht
- wurden. Eines dieser Programme ist KARMA, ein Bildkonverter von Heiko
- Gemmel. Ohne Frage ist dieses Programm zur Spitzenklasse zu zählen, aber
- die Einschränkung in der 'Sharewareversion' besteht darin, daß nur Bilder
- eingeladen werden können, die nicht größer als 7777 Bytes sind. Jeder, der
- ein bißchen etwas über verschiedene Bildformate weiß, daß es fast keine
- Bilder gibt, die kleiner als 7777 Bytes sind. Jedes Bild im Screenformat
- hat 32000 Bytes und auch STad-Bilder sind i.d.R. größer als 7 Kbyte. Bei
- diesem Programm kann also nicht die Rede davon sein, daß es Shareware ist
- - denn Shareware bedeutet, daß ein Programm ohne Einschränkungen zu
- benutzen ist. Hinweise sind legitim, aber gravierende Einschränkungen
- machen aus einem Programm eine freikopierbare Demo-Version.
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- Und ich persönlich erachte das Deklarieren von solcher Software als
- Shareware schlicht und einfach als Betrug am Anwender. Beim PD-Pool gab es
- ähnliche Dinge auch schon zu beobachten, als nämlich kommerzielle Demos
- auf PD-Disketten erschienen. Bei Kontraste wird eben kommerzielle (zwar
- günstige, aber dennoch...) Software als 'Shareware-Vollversionen'
- ausgewiesen.
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- Vorteile hat durch einen solchen Vertrieb eigentlich nur die Händler-
- vereinigung, denn der Programmautor bekommt etwa 30 % vom Verkaufpreis,
- bei einer Verteilung als richtige Shareware würden ihm genausoviel Mark
- bleiben. Nur würden sich eben wesentlich mehr Leute registrieren lassen,
- als es Leute gibt, die für 59.- DM eine 'Shareware-Vollversion' bei einem
- Versand bestellen. Dies ist zumindest meine Meinung. Wichtig ist mir zu
- sagen, daß dies nicht etwa bedeutet, daß die Software schlecht ist (das
- ist sie ganz und gar nicht), aber ich verurteile diese Art des
- Etikettenschwindels mit dem Begriff 'Shareware'.
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- (Michael Vondung)
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